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Mardi Gras Bierinsel, Copa Cagrana/Donauinsel (Abgang "Am Hubertusdamm")
Eröffnung: 04.Juli 2008, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 05. und 06.Juli, 14 – 20 Uhr
Special: Strandfrühstück am So 06.Juli, ab 11 Uhr
Begleitende Worte: Walter Seidl

Teilnehmende KünstlerInnen:
Veronika Barnas, Michael Bienert/ Arne Langleite, Miriam Bajtala, Cecilia Divizia/ Aki Namba,
Silvia Ederer, Gerald Grestenberger, Paul Horn, Klara Kohler, Rhea Krcmárová,
Catherine Ludwig/ Wolf Leeb, Michaela Mück/ Bruce La Mongo, Heike Nösslböck,
Daniela Pesendorfer, Christiane Reiter/ Daniel Zaman, Gerald Rossbacher,
Maruša Sagadin, Christiane Spatt, Klaus Taschler, Johanna Tinzl/ Stefan Flunger

derstandard.at: "FANTASTISCHE PARTYLANDSCHAFT": unORTnung IV

Zum vierten Mal unternimmt unORTnung den Versuch Kunst an einem ungewöhnlichen Schauplatz zu
positionieren: der Copa Cagrana auf der Donauinsel.

Nachdem unORTnung III eine Wiederbelebung eines Nichtortes (leer stehender Genochmarkt) gelungen
ist, konfrontiert sich der vierte Teil der Ausstellungsreihe nun mit der lebendigen und
kommerziellen Freizeitkultur Wiens.

Die Copa Cagrana, das beliebte und im Sommer hoch frequentierte Freizeit- und Vergnügungsviertel,
bietet unserer Ausstellungsreihe unORTnung einen idealen Ort topographisch-künstlerischer
Auseinandersetzung, in dem komplexen Spannungsfeld zwischen Vergnügungsinsel und der viel
diskutierten „neuen“ Urbanität der Donaucity.

Ein ehemaliges Restaurant bietet KünstlerInnen unterschiedlicher Genres, mit seinen zwei Etagen
inklusive Terasse, den Rahmen ortsbezogen zu Arbeiten und im Kontext der gegebenen Situation mit
ihren Interventionen zu irritieren und BesucherInnen damit zu überraschen.

 

 
Eröffnungsrede Walter Seidl

 
Gerald Rossbacher"8 Bit Paradise" 2008

 


Veronika Barnas

Johanna Tinzl & Stefan Flunger "Countdown" 2008
Soundinstallation, Dauer: 45’20’’

Ein Trichterlautsprecher aus Blech ist auf den öffentlichen Raum der Donauinsel ausgerichtet.

In einer Endlosschleife ist leise das Ticken eines Metronoms zu hören, das auf 60 Schläge pro Minute eingestellt ist. In einer definierten zeitlichen Choreografie wird dieser monotone Rhythmus immer wieder unterbrochen, indem laut das Einzählen eines Countdowns von 9 bis 0 in verschiedenen Sprachen eingespielt wird – die spannende Ankündigung eines Ereignisses, das aus 10 Sekunden Stille besteht.

Die zeitlichen Abstände zwischen den 9 Countdowns (hörbar durch das leise Ticken des Metronoms) werden durch die Ziffernsummen der Zahlen 0 bis 9 bestimmt, die Gesamtlänge der Soundinstallation beträgt 45’20’’ und beginnt dann wieder von vorne.

SprecherInnen: Miriam Bajtala, Cäcilia Brown, Christian Eisenberger, Helmut Heiss, Elvedin Kla?ar, Kristina Marberger, Sibel Özmen, Maruša Sagadin, Adrien Tirtiaux

 
Maruša Sagadin "Wo ist unser Niveau Herr Perrault?" 2008 TEXT!

Daniela Pesendorfer "Begegnungsart" 2008
Videoinstallation
Die Begegnung zweier Personen wird mit Hilfe von 10 Fotografien festgehalten und zu einem Video zusammengesetzt.
Der Standort verführt zur heimlichen Beobachtung, die in den Fotografien zum Ausdruck kommt. Wo endet beziehungsweise beginnt die eigene Privatsphäre?
Im Video bewirken die Streifen und der kontinuierliche Wechsel von opak zu transparent eine Verfremdung der Personen. Weiters entsteht dadurch eine spezifische Bewegung, die bei gleicher Intensität die beiden jeweils sichtbaren Fotografien zu  einem irrealen Bild verschmelzen lässt.   
Wie sehe ich mich selbst?


Miriam Bajtala "studie 360° raumvernähung" 2008

 
Silvia Ederer „Die eiserne Reserve" 2008

 

 

 

 

 

 

 
Paul Horn "Rio Granada" 2008

Cecilia Devizia / Aki Namba "mobile forest" 2008
This project is a reflection on how can we made a place for personal
reasons/uses in a public space: as the public space is already fix, the"personal place" should be flexible, mobile and temporary.
Of course not all can have a mobility, but we have no other exception but making
it mobile. With mobile solutions the possibility to organise a place is still left, even if it is temporary: this mobile forest can be everywhere, because it is not fixed on the soil. Another aspect of this project it is about the role of nature in the human urban life: how the nature is viewed, organised and controlled in the places that we constructed and in the public spaces.

 
Rhea Krcmárová "sunken city" 2008


Miriam Bajtala "studie raumbegehung" 2008


Silvia Ederer „ich sehe was, was du nicht siehst..." 2008


Heike Nösslböck "O.T." 2008

Christiane Reiter / Daniel Zaman
"Copa Cagrana
oder: freedom’s just another word for nothing left to lose" 2008

Die Arbeit versteht sich als (selbst)ironisches, (selbst)kritisches und spielerisches Statement dem Ausstellungsort bzw. dessen verschiedenen Funktionen, wie auch der oftmals prekären Lebenssituation von (uns) Kunstschaffenden gegenüber.

Es ist die Programmatik des Vergnügens und der Fröhlichkeit, die den Ausstellungsort bzw. dessen gesamte Umgebung prägen und die durch das Video offengelegt werden soll.
Das Tanzen bzw. das Bild tanzender, lachender und ausgelassener Menschen in seiner Funktion als das Ausdrucksstereotyp und Sinnbild stereotyper Lebensfreude (in Werbung etc.), fungiert dabei als Transportmittel, um die angesprochene Programmatik – und damit auch die diesbezügliche Historie des mittlerweile verlassenen Lokals -  zu aktualisieren, in ihrem Wesen bloßzustellen und so die Arbeit direkt zu verorten.

Aus dem Blickwinkel des inhaltlich ambivalenten Untertitels „freedom’s just another word for nothing left to lose“ bekommt die Arbeit noch eine zweite Bedeutungsebene. Das Video wird zum Ausdruck einer bitteren und fragwürdigen Fröhlichkeit und Freiheit, die sich einstellt, wo es nichts mehr zu verlieren gibt. Eine Anspielung auf die oft prekäre Lebens- und Arbeitssituation von (uns) Kunstschaffenden. Die „Not“ wird gleichsam zur Tugend gemacht und dadurch auch die Frage nach Funktion, Motivation und Erwartung hinsichtlich Off-Space Ausstellungsprojekten aufgeworfen.

Der bewusst klein gewählte Bildschirm auf dem die Arbeit gezeigt wird, bricht zusätzlich mit der gewöhnlich großen und oberflächlichen Geste von Vergnügungszentren und verlangt von dem/der BetrachterIn Konzentration. Die Ton- Übersteuerung, die sich zwangsläufig über die geringe Leistung des Bildschirms und der Boxen ergibt, unterstreicht das Video mit der „nötigen“ Hysterie.

(Die Ambivalenz der gesamten Arbeit findet sich auch bereits in der Song- Vorlage „Copa Cabana“ von Barry Manilow, in der ein tragischer Text der Beschwingtheit der Melodie entgegengesetzt ist.)

Christiane Spatt "ever-green" 2008
thematisiert den Versuch, allgemein und im konkreten auf der Copa Cagrana, mittels Dekor künstliche Idyllen zu schaffen. Dem zugrunde liegt wohl eine menschliche Sehnsucht nach der Ferne, nach Urlaub, Entspannung etc. – das Streben nach einem unerreichbaren Idealzustand.


Michaela Mück/ Bruce La Mongo "Discothek" 2008


Klara Kohler "Kontinuierlich IV" 2008

 

 


Klaus Taschler "Gelato di Me" 2008
Für das Projekt unORTung IV hat Klaus Taschler Speiseeis ausgegeben, das mit dem Geschmack bzw. Geruch vom Körper des Künstlers angereichert ist.
Als Basis dient selbstgemachtes Speiseeis, dass als geschmacklicher Grundton wirkt. Der Körpergeschmack soll nicht dominierend sein, sondern eher als Anklang unterschwellig da sein. Den EsserInnen muss es um den bewussten Akt des Aufnehmens gehen: Teile des Künstlerkörpers gelangen in einen anderen Körper - die Auswirkungen davon bleiben offen. Assoziative Verweise sind hier in Richtung "Pheromone/Verführung" ebenso möglich wie "Schweiss/Eckel" bzw. "Das Parfum" von Patrick Süskind.
Das Grundthema ist (wie schon bei einigen anderen seiner Arbeiten auch) die Beeinflussung durch das Aussen: wer oder was steuert das Bewusstsein und bildet die eigenen Entscheidungen mit?


Catherine Ludwig / Wolf Leeb "Leben im längsten Balkon der Welt" 2008

Gerald Grestenberger "ephemeral life?" 2008 - work in 3 parts:
3. audio & text vor ort: `marine biologist talks about Turritopsis nutricula - CHEATING DEATH: THE IMMORTAL LIFE CYCLE OF TURRITOPSIS´

Michael Bienert / Arne Langleite " O.T." 2008
2 arches on the terrace - 2 swings - an opaque plastic sheet - image projected onto it at night. The image : a single slide, depicting the sky.
The bulding is a degenerate and perverse variety of an outdoor
restaurant terrace. By putting the paraphernalia of childplay into the space we hope to console the visitor to the abhorrence of the interior design, and calm them by giving them a soothing picture to look at. By locating the image at a higher point we encourage a certain upwards tilt of the head, which limits the flow of oxygen to the brain, which again leads to feeling of wellbeing and an opening of the mind. This is well known as one of the sources of religious ecstasy among charismatic christian sects.


Photos: Lorenz Potocnik